Corona hält die Welt noch in Atem und hat die Reisefreiheit in diesem Jahr deutlich eingeschränkt, eine Freiheit, die vielen so selbstverständlich ist. Ob sich COVID-19 im nächsten Jahr noch weiter ausbreiten wird und Teile der Welt in einen Stillstand versetzen wird, wissen wir natürlich nicht. Und auch nicht, ob und wie wir in naher Zukunft reisen. Sicher ist, dass der Mensch als neugieriges Wesen aufbrechen, neues entdecken und den eigenen Horizont erweitern möchte. Das Jahr 2020 war von Verzicht geprägt, wir haben viel Zeit zu Hause verbracht, die geplante Sommerreise musste abgesagt werden oder wurde erst gar nicht geplant. Die Sehnsucht nach der Ferne, die so alt ist wie die Menscheit selbst, wird dadurch nur noch stärker. Doch wo soll es im nächsten Jahr hingehen? Wer sich für Island entscheidet, trifft eine gute Wahl, wie folgende Gründe zeigen:
Überlaufene Städte, dichtes Gedränge und Menschenansammlungen werden wir wohl in der kommenden Zeit vermeiden. Island ist in dieser Hinsicht perfekt mit seiner geringen Bevölkerungszahl von gerade mal 360.000 Einwohnern. Der überwiegende Teil wohnt im Hauptstadtgebiet, was aber auch eine riesige Fläche einnimmt. Auf dem Land gibt es einige kleinere Städte aber davon mal abgesehen viele einzelne, vertreute Bauernhöfe. Das Hochland ist komplett unbewohnt. Wer möchte, kann sich zwar in Reykjavík ins Nachtleben stürzen, kann aber auch ganz allein unterwegs sein und den (wenigen) Menschen ganz einfach aus dem Weg gehen. Gerade wer einen Mietwagen nimmt und dazu noch in einem Ferienhaus auf dem Land untergebracht ist, ist ohnehin schon recht isoliert. Ausser den Bussen gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel und fast alle sind individuell unterwegs. Man findet immer Wanderwege, auf denen man ungestört schlendern kann und hier und da auch eine heiße Quelle oder heißen Topf für sich alleine.
In Island wurde Hygiene auch schon vor Corona ganz groß geschrieben. Es gibt zahlreiche, öffentliche Schwimmbäder, die man nur betreten darf, wenn man sich vorher ausgiebig und nackt an allen Stellen des Körpers gewaschen hat. Seife steht dafür kostenlos zur Verfügung. Gleich nachdem die ersten Fälle von Corona auftraten, gab es Desinfektionsspender in jeder Einrichtung und im staatlichen Fernsehen wurden Aufklärungsclips zum Händewaschen gezeigt. Hotels, Restaurants und die öffentlichen Verkehrsbetriebe befolgen offizielle Richtlinien für die Sicherheit von Gästen und Mitarbeitern, wie z.B. die Gewährleistung einer guten Luftzirkulation und Desinfektion von Oberflächen. Solche Maßnahmen schaden auf Dauer nicht, selbst, wenn Corona irgendwann einmal kein Thema mehr sein sollte. Zudem hat das Wasser Islands eine hervorragende Qualität und der Wind zerstreut die Partikel ausgeatmeter Luft.
In der Pandemie hat sich gezeigt, dass sich das Land um seine Einwohner sorgt. So sind die Politiker im Wesentlichen den wissenschaftlich fundierten Ratschlägen des Chefepidemiologen Þórólfur Guðnason gefolgt, um die Ausbreitung des COVID-19-Virus in Island einzudämmen. Als Insel mit einer kleinen Bevölkerung in der alle auf ihre Nachbarn achten und sehr solidarisch sind, kann Island effektiv und schnell Maßnahmen im Inland durchsetzen. Im Sommer war das Virus schon fast verschwunden, zumindest konnte man es wochenlang nicht nachweisen. Mitte Mai wurden schon alle Schulen schon wieder geöffnet als das restliche Europa noch tief in der Krise steckte. Als die Einreise ab dem 15. Juni wieder erlaubt wurde, hat Island bei allen Einreisenden einen kostenfreien PCR-Test durchgeführt, um eine erneute Einschleppung zu verhindern. Wir haben regelmäßig Berichte geschrieben, die man hier lesen kann.
Reisen in weit entfernte Länder, die nur mit Langstreckenflügen oder einem Kreuzfahrtschiff erreichbar sind, dürfte für viele ein Tabu sein im nächsten Jahr. Einige Reiseziele werden im kommenden Jahr womöglich komplett wegfallen. Vielleicht sollte die Amerikareise die für 2021 geplant war noch ein Jahr warten? Reisen in der Heimat sind zwar auch toll, aber das hattest du vielleicht schon in diesem Jahr. Island, als Insel im Nordatlantik, mutet zwar mit den Gletschern und Vulkanen ganz fremdartig und spannend an, ist aber gar nicht so weit entfernt. Nur 3 bis 3,5 Flugstunden mit einem Direktflug von Berlin, Frankfurt, Zürich, München oder Hamburg trennen dich von der Insel. Sobald du landest, erwarten dich dunkle Lavafelder, die Brandung des Meeres und ein frischer Wind. Ein wahrer Tapetenwechsel nach Corona, den du dir jetzt wahrlich verdient hast!
Diesen Punkt muss man einfach betonen, auch wenn er nicht unbedingt etwas mit Island zu tun hat und auch in anderen Ländern vorkommt. Vielleicht machst du dir Sorgen bei deiner Urlaubsplanung weil du unsicher bist und nicht weißt, was mit deinem Geld passiert. Corona hat den Vorteil, dass viele Anbieter, so auch wir und Fluggesellschaften ihre Buchungsbedingungen aufgrund der Covid-19-Situation für Reisende gelockert haben und somit bei Abbuchungen viel Kulanz walten lassen. Somit kannst du auch schon jetzt beginnen, deinen Islandurlaub zu planen mit dem Vorteil günstigerer Preise bei einer frühzeitigen Buchung und der Möglichkeit, später doch noch kostenlos absagen zu können. Soviel Flexibilität und Sicherheit gab es bisher noch nie!
Blubbernden, heißen Quellen zuhören, den Geruch der Birken einatmen, die Gischt auf der Haut spüren und Zeit haben, einfach lebendig zu sein. In Island kann man, aber muß nicht jede Sehenswürdigkeit mitnehmen. Man kann auch langsam reisen oder die Zeit einfach an einem Ort verbringen. So gibt es zahlreiche Maler, Schriftsteller oder auch Akademiker, die sich in einem Häusschen weitab der Zivilisation ein Kleinod schaffen, in dem sie kreativ sein können. Zu Zeiten in denen die ganze Welt miteinander vernetzt ist, ist es umso attraktiver, von schönen Landschaften umgeben und trotzdem arbeiten zu können. Gerade Isländer machen davon selbst gerne Gebrauch und ziehen sich schonmal zurück, um bestimmten Projekten nachkommen zu können. An einem Ort zu sein heißt aber nicht, nichts erleben zu können denn fast überall gibt es faszinierende Natur und Wandermöglichkeiten.
Während der Corona-Pandemie haben wir uns umso mehr der digitalen Technik zugewandt und uns an viele Annehmlichkeiten gewöhnt auf die wir nicht mehr verzichten wollen. Wenn wir in Zukunft reisen, werden wir darauf achten, mit wem und wie eng wir mit jemandem Kontakt haben und welche Gegenstände wir berühren. Umso besser, wenn wir das meiste mit dem Smartphone erledigen können, ohne auf andere angewiesen zu sein. Island ist digital sehr weit fortgeschritten. Seit Jahren schon ist das z.B. das Zahlen mit Bargeld unüblich. Anstelle dessen wird mit dem Smartphone oder der Kreditkarte kontaklos bezahlt, was auch bei kleinen Beträgen Gang und Gäbe ist. Auch die Mietwagenfirmen stellen sich gerade um und bei einigen ist schon jetzt die kontakfreie Mietwagenübernahme möglich. Die Netzabdeckung ist zwar nicht an jedem Ort gegeben und auch nicht mit gleicher Qualität, da viele Gebiete unbesiedelt sich, dennoch ist an erstaunlich vielen Orten eine gute Internetverbingung vorhanden. Am Flughafen hat man sich auch schon vor Corona mit der Bordkarte im Smartphone eingecheckt und sich die Kofferaufkleber selbst ausgedruckt. An einsamen Zapfsäulen an der Strasse auf dem Land ist der bargeldlose Zahlungsverkehr schon seit Jahren die einzige Möglichkeit zur Zahlung. Auch Online-Shopping ist in Island beliebt und man kann sich Lebensmittel vom Netto oder Kronan online bestellen und sich entweder schicken lassen oder abholen. Island hatte auch schon seit Anfang April eine Corona-Tracking-App, die auch sofort von einem großen Teil der Bevölkerung installiert wurde.
Mal abgesehen von Corona: Island ist IMMER eine Reise wert und die Natur ist einfach zu jeder Jahreszeit unendlich faszinierend. Island ist voller Farben und Schattierungen und bringt den Geist in Bewegung. Die Polarlichter im Winter und die Mitternachtssonne im Sommer, die Gletscher, Vulkane und Wasserfälle sprechen alle Sinne an. Wer fotografieren möchte, Tiere beobachten möchte oder nach Wellness sucht, ist in Island richtig. Aber auch Abenteurer, die das Hochland durchqueren möchten, Gletscher besteigen und Höhlen entdecken möchten finden sind in Island gut aufgehoben. Mittlerweile gibt es auch immer ausgefallenere Möglichkeiten, Landschaften zu entdecken: per Zip-Line, Heli-Skiing oder tauchen an Unterwasser-Schloten. Mit all diesen Möglichkeiten ist eine Islandreise auch immer eine Reise zu dir selbst.