Man schätzt, dass etwa 10 Prozent aller Fotos in den letzten 12 Monaten aufgenommen wurden. Alle zwei Minuten werden heute so viele Bilder geschossen, wie die gesamte Menschheit in dem Zeitraum von 1826 bis 1900 aufgenommen hat.
Dieser inflationäre Umgang mit der (Digital)Fotografie hat dem Naturfotografen Lukas Gawenda zu denken gegeben. Immer mehr stellte er sich die Frage, welchen Einfluss diese Bilderflut auf die künstlerische Qualität der einzelnen Fotos hat. Bei einigen Fotoworkshops in
Island, an denen Lukas teilgenommen hat, erlebte er Fotografen, die von einem Motiv innerhalb einer Stunde 500 Bilder aufgenommen haben. Bei den abendlichen Bildpräsentationen war er jedoch oft enttäuscht davon, wie inhaltsleer viele ihrer Bilder waren und wie wenige kreative Gestaltungselemente genutzt wurden. Bei vielen Bildern spürte man förmlich, in welcher Hektik diese fotografiert wurden. Lukas Gawenda hat sich deshalb auf die Suche nach Gegenentwürfen gemacht.