Januar 12, 2024

Umweltfreundliches Hanf-Haus in Island


 

Um das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit voran zu bringen, wurde in Island nun das erste Haus aus Hanf errichtet. Das 15qm Haus ist aus isländischem Holz und Industriehanf gebaut, um den CO2-Verbrauch im isländischen Bauwesen bedeutend zu reduzieren. Es handelt sich hierbei um das Pilot- und Entwicklungsprojekt „BioBuilding“ der Architekten Anna Kristín Ingólsdóttir und Jan Dobrowolski des Architektenbüros Lúdika. Anhand des kleinen Hauses soll untersucht werden, wie es den isländischen Bedingungen und z. B. dem Heizen standhält.

 

 

Die Architekten schauen optimistisch in die Zukunft, denn Industriehanf ist nicht nur einer der umweltfreundlichste Baustoffe die es gibt, sondern wirkt zudem isolierend und es brennt oder schimmelt nicht.

Der aktuell genutzte Industriehanf wurde importiert, da die Ernte des isländischen Hanfs nicht gerettet werden konnte. Eigentlich wurde dieser auf dem Hof Sandhóll angebaut, geerntet und getrocknet. Die Ernte verfiel, da den isländischen Landwirten die technische Ausstattung fehlt um das Klima auszugleichen. Zukünftig soll der Hanfanbau wieder in Island geschehen.

Auch Deutschland war an diesem Projekt nicht unbeteiligt, da der Bau des Hauses von deutschen Handwerkergesellen ausgeführt wurde. Die Handwerker, welche sich in ihren Wanderjahren befinden und durch ihre traditionelle Wanderkluft sowie ihren Reisestil hervorstechen, haben in Island aufsehen erregt. Anna Kristín Ingólfsdóttir sagt über die Arbeit mit den Handwerksgesellen, dass sie es interessant fand, mit ihnen zu arbeiten und ihre Zeichnungen durchzugehen, um ihre Gedanken zum isländischen Holz und ihrem Handwerk zu hören.

 

 

Der Baupreis des Hanf-Hauses ist noch nicht komplett berechnet, aber Anna und Jan schätzen, dass es sich um rund 6-7Mio. isländische Kronen handelt. Dies entspricht circa 40-47.000 Euro.

Kürzlich haben Anna und Jan einen Zuschuss aus dem Klimafond erhalten, um ihr Projekt weiterzuführen. Nun steht die Installation von Zählern an, damit sichtbar wird wie sich das Haus über den Winter entwickelt.

Anna und Jan sind davon überzeugt, dass Hanf-Häuser eine Zukunft haben.

 

Quelle: RUV