Von Jahr zu Jahr reisen mehr Menschen nach Island. Während es im Jahr 2012 noch rund 300.000 Touristen Island besuchten, belief sich Ihre Zahl im Jahr 2014 fast schon auf eine Million. Jahr für Jahr kann man an verschiedenen Orten vor allem entlang der Ringstraße diverse neue Bauprojekte mitverfolgen welche von Straßenerweiterungen zum Bau von Hotels, Gästehäuser und Cafés reichen. Trotz dieser zunehmenden Erschließung des Landes bleibt es doch auch weiterhin ein unberechenbares, gewaltiges Land mit überwiegend unbesiedeltem Gebiet. Reisende sind oft überrascht über die Zugänglichkeit der Landschaft und über das Fehlen von Absperrungen die man in anderen Ländern an ähnlichen Naturerscheinungen finden würde. Hinzu kommt auch die mangelnde Erfahrung wie man sich in einem solch fremd anmutenden Land bewegt. Wer lernt schon wie man Flüsse zu durchqueren hat oder kennt die Gefahr von Gletscherspalten?
Immer wieder bringen sich dabei Menschen in gefährliche Situationen und ca. 10 bis 12 Reisende pro Tag sind auf Hilfe des isländisches Rettungsdienstes (Björgunarsveit) angewiesen. Man denkt dabei z.B. an die drei Amerikaner die auf einer zunächst unbeweglichen Eisscholle auf der Gletscherlagune Fjallsárlón ein Picknick machten. Als die Eisscholle dann aber auf das Wasser hinaustrieb mitsamt der auf Klappstühlen sitzenden Amerikaner, hatte das Dinner ein Ende. Das Rettungsteam der Region Hornafjörður kam zum Glück noch rechtzeitig. Die Eisscholle hätte sich in der Zwischenzeit auch drehen können was nicht so glimpflich ausgegangen wäre. Weitaus dramatischer erging es zwei jungen, deutschen Männern im Jahr 2007 welche sich auf den Gletscher Svínafellsjökull begaben. Wahrscheinlich wollten die erfahrenen Bergsteiger von dort aus den größten Gipfel Islands, Hvannadalshnúkur, besteigen. Als die beiden nicht zu Ihrem Flug zurück nach Deutschland antraten, brachen 23 Suchtrupps mit insgesamt 130 Mann um das schwierige Gebiet mit zusätzlichem Einsatz von Spürhunden und Hubschraubern abzusuchen. Der Einsatz war vergeblich – noch heute ruhen die beiden im Eis. Zu diesem tragischen Unfall gesellen sich fatale Unfälle anderer Art häufig beim Durchfahren von Gletscherflüssen, beim Betreten von steilen Klippen/Vogelfelsen oder das Ertrinken in den unberechenbaren Wellen des mächtigen Atlantiks.
Traurig ist dabei, dass viele dieser tragischen Ereignisse durch eine bessere Aufklärung, Kleidung und Planung der Reisenden hätten vermieden werden können. Die Internetseite Safetravel.is bietet exzellente Aufklärung und fordert Reisende auf, eine Reise- und Wanderroute mit den beabsichtigten Ankunftszeiten in der Unterkunft zu hinterlegen http://www.safetravel.is/travel-plan/. Bei unangekündigten Abweichungen wird die Suche durch das Rettungsteams ausgelöst. Herunterladen sollte man sich den kostenlosen App 112 Iceland auf sein Mobiltelefon. Benutzt man diesen in einer Notsituation in dem man über diesen App die 112 anruft, werden automatisch die GPS-Koordinaten an den Rettungsdienst weitergegeben. Dies spart viel Zeit und schließt Missverständnisse aus. Begiebt man sich auf lange Wanderungen in ein sehr unerschlossenes Gebiet, lohnt es sich eine Notfunkbake bei sich zu haben. Dies ist ein kleiner Funksender der den Einsatzkräften das Orten von Rettungsbedürftigen ermöglicht.
Recht hilfreich auf der Seite von Safetravel sind auch Listen zur Ausrüstung für spezielle Ausflüge die sich auch besonders auf die Kleidung beziehen. In der Vergangenheit gab es z.B. immer wieder Unfälle bei der Menschen Baumwollunterwäsche trugen, nass wurden und schlichtweg erfroren sind wohingegen sich dies mit Unterwäsche aus Wolle hätte gut vermeiden lassen können.
Viele Unfälle passieren aber auch schlicht und einfach im Straßenverkehr vor allem beim Fahren im Sturm, auf Blitzeis und bei der Durchquerung von Furten. Hier in Island gibt es Wettersituationen jenseits derer die man sich in Deutschland vorstellen kann. Auch sollte man die Verkehrsregeln Islands kennen bevor man in den Mietwagen steigt. In diesem Video werden die Besonderheiten auf Islands Strassen auf unterhaltsame Weise erklärt: http://www.safetravel.is/driving/
Wir geben unseren Reisenden viele Informationen auf den Weg über diverse Webseiten zu Wetter, Straßenverhältnissen und hoffen auf ein aufmerksames Lesen und Verinnerlichung der Ratschläge damit Sie wieder gut nach Hause kommen.